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04Dez
Eigene Designer Toys herstellen – TEIL IV
IV. Das Abformen
Nachdem der Prototyp fertig war musste ich ihn jetzt nur noch abformen. Dazu hatte ich mich schließlich für die Eis-Figur entschieden. Das andere Toy werde ich bei Zeiten mit dem -bereits unter „Material“ benannten- anderen Silikon-Kautschuk und Gießharz anfertigen und nochmal berichten, wo die (eventuellen) qualitativen Unterschiede liegen.
a. Vorbereiten
Als erstes benötigte ich eine Grundform und nahm ein altes Tetrapak dafür. Ich schnitt mir mit einem Cutter einfach ein Stück daraus, sodass ich vier zusammenhängende Seiten erhielt, die mir als Begrenzungsrahmen dienen sollten. Dazu schnitt ich noch einen etwas größeren Quader aus den ich mit Klebeband als Boden fixierte. Aber bevor ich hier weiter krampfhaft versuche etwas mit Text zu verbildlichen -seht einfach selbst:
Als nächsten füllte ich etwa genau die Hälfte dieser „Form“ mit Plastilin. Das Plastilin legt man am besten vorher etwas auf die Heizung, damit es weich genug ist, um es zu verteilen. Bei dieser eher instabilen Form war das ohnehin von Nöten :D.
Nehmt anstatt meiner Low-Budget Konstruktion lieber „Lego“-Steine, wenn ihr noch welche rumliegen habt. Habe das in Bezug auf Gußformen mehrfach gesehen und sieht sehr praktisch aus. Ihr könnt in der Größe varriieren, habt stabilere Wände und die Steine sind nach dem abtrockenen einfach wieder zu entfernen.Als die Hälfte mit Plastilin ausgekleidet war, kam endlich der Prototyp ins Spiel. Dieser wird nun auch etwa zur Hälfte ins Plastilin eingearbeitet. (Es ist vielleicht Zeit erstmal das Prinzip zu erläutern, nach dem ich hier vorgehe. Ich möchte gerne eine zweiteilige Gußform zum zusammenstecken erstellen. Dazu muss ich vorerst das Plastilin als Platzhalter benutzen und die erste Seite ausgießen. Dann das Plastilin entfernen und die zweite Seite ausgießen). Beim Einarbeiten unbedingt darauf achten, dass keine Plastilin Rückstände auf der Figur verbleiben! Die werden sonst mit abgegossen. Ich habe das Fein-Modellierwerkzeug dazu verwendet die Figur wirklich gerade und sauber einzuarbeiten. Daraufhin habe ich mit dem stumpfen Ende eines Bleistiftes kleine Löcher um die Figur herum in das Plastilin gedrückt. Wenn die Form fertig gegossen ist, werden das kleine Noppen, die diese zusammenhalten.
Bevor ich schließlich die erste Seite der Form goss, fettete ich alles mit Melkfett (es geht auch Vaseline, Öl, hauptsache fettig) ein. Dazu nahm ich einen Pinsel. Das Fett dient als Trennmittel dafür, dass kein Silikon auf Plastilin oder Prototyp kleben bleibt und es sich sauber ablösen lässt. Man muss darauf achten es nicht zu dick aufzutragen, weil es sosnt Details verfälschen kann! Dann rührte ich den Silikon-Kautschuk zusammen mit dem Härter an. In welchem Verhältnis und wie genau, steht alles im beiliegenden Beipackzettel. Bei mir waren es 3-5% Härter, die sich mit Hilfe einer beiliegenden Tabelle berechnen konnte. Dort stand wieviele Tropfen Härter wieviel Prozent der mitgelieferten Silikonmenge sind usw. Ich habe die geringstmögliche Menge genommen, um eine flexiblere Gußform zu erhalten. Umso mehr Härter desto härter wird die Form. Wer hätte das gedacht? ;D
b. Abgießen
Ab jetzt unbedingt Handschuhe zu benutzen! Bei der ersten Schicht habe ich etwas puren Härter an die Finger bekommen und das war wirklich recht unangenehm.Nachdem alles verrührt ist, solltet ihr es möglichst schnell in die Form gießen. Das Silikon beginnt schon nach wenigen Minuten auszuhärten. Allerdings auch nicht zu schnell, damit etwaige Luftblasen genug Zeit haben zu entweichen. Die würden uns nämlich mit unschönen Hohlräumen an der Figur alles versauen. Dann habe ich etwa eine Stunde gewartet und die Form gelockert (Klebeband entfernen), um den Block aus Plastilin und Silikon herauszunehmen. Damit war Seite Nummer1 fertig.
Achtet unbedingt auf die genaue Befolgung der Herstellerangaben zu eurem Material. Jedes Silikon hat andere Trockenzeiten etc. Ungeduld zahlt sich auch hier wahrlich nicht aus!Dann habe ich das gesamte Plastilin wieder entfernt und die Figur mit warmen Wasser und Küchenrolle von Rückständen gereinigt. Die Form habe ich dann wieder zusammengeklebt, um die gerade entstandene Silikonhälfte darin zu fixieren. Die Figur steckte ich wieder in die abgeformte Mulde des Silikonformteils. Schließlich wurde erneut alles eingefettet, angerührt und gegossen. Nach einer weiteren Stunde Wartezeit löste ich die Form und fertig war die zweiteilige Gußform. Naja fast fertig.
Zum Schluss muss man noch eine Öffnung in die Form schneiden in die dann später das Gießharz eingegossen wird.
Denkt auch unbedingt an eine zweite Öffnung, damit die Luft beim gießen entweichen kann. Sonst habt ihr an filigranen Stellen immer Probleme mit Lufteinschlüssen und eute Figur wird ungenau und lückenhaft!Welche Slikonsorten habt ihr bereits ausprobiert? Ich bin ja mittlerweile ein Fan von den Smooth Cast Produkten!